Im Oktober ist ein Großteil der Ernte für das laufende Jahr eingebracht. Nachweislich haben die Menschen seit Jahrtausenden das Befürfnis, sich entweder für eine reichhaltige Ernte bei einer höheren Macht zu bedanken oder im nächsten Jahr um eine bessere Ernte zu bitten.
Dieses Bedürnis findet in allen Welt- und Naturreligionen seinen Ausdruck. In Deutschland wird in den christlichen Kirchen am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest gefeiert. Häufig sind diese Feierlichkeiten mit einem gemeinsamen Essen der Gemeindemitglieder im Gemeindehaus nach dem Gottesdienst verbunden. Kinder singen Lieder und präsentieren aus Naturmaterialien gebastelte Dekoartikel für den Herbst.
In den USA findet der „Thanksgiving Day“ am lezten Donnerstag im November statt und wird aufwändig in den Familien mit einem Truthahnessen gefeiert. Neben Weihnachten und dem Unabhängigkeitstag handelt es sich bei Thanksgiving um den wichtigsten gestzlichen Feiertag in den USA. Der religiöse Aspekt steht hier nicht im Vordergrund.
In vorchristlichen Zeiten wurde den Fruchtbarkeitsgöttern Opfergaben in Form von besonders schönen Früchten dargebracht.
In China wird im September das Mondfest, auch Mondkuchenfest oder Mittherbstfest genannt, am 15. Tag des 8. Mondmonats gefeiert. Denn dann, so heisst es, soll der Vollmond seine maximale Helligkeit im ganzen Jahr erreicht haben. Traditionell werden am Mondfest kleine Mondkuchen mit verschiedenen süssen und salzigen Füllungen gegessen und Laternen angezündet. Die Feier findet ausschließlich bei Vollmond statt. Dieser verleiht dieser besonderen Art des Erntedank seinen Namen.
In Indien, vor allem in Tamil Nadu, wird am Anfang der Erntesaison den landwirtschaftlichen Göttern bereits im Januar in Form von viertägigen Festivitäten ein Dankesopfer dargereicht. Das Fest heißt „Pongal“ und wird vier Tage lang Mitte Januar gefeiert.
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